Opti-Pfingstfestival (Opti-A)
Das Opti-Pfingstfestival für die Gruppen Opti A und Opti B wird gemeinsam vom Potsdamer Yacht-Club e.V. und vom Verein Seglerhaus am Wannsee e.V. ausgerichtet. Die A-Segler*innen haben 3 Wettfahrttage und die B-Segler*innen 2 Wettfahrttage. Bei ordentlich Wind konnten die Gruppe Opti-A 8 Wettfahrten und die Gruppe Opti B 4 Wettfahrten segeln.
Den 3. Platz in Opti-A ersegelte Lars Rohde vom Essener Turn- und Fechtklub e.V. Er erhielt seinen Pinguin auf dem Postweg.
Lars schrieb einen fantastischen Bericht über das stürmische Wochenende in Berlin: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Für einen Schalker Knappen sind die Regatten am Wannsee eine seltene Gelegenheit mal wieder in die Hauptstadt zu reisen. Tatsächlich schlägt mein Herz für St. Pauli, aber mein Vater sagt, dass man beim Wohnort Gelsenkirchen um Fußballsentimentalitäten nicht herumkommt.
Der Weg nach Berlin ist einfach: An der Veltins Arena auf die A2 und einige Kilometer später am Potsdamer Kreuz wieder runter. Die Segelbedingungen beim Opti-Pfingstfestival sollten sich als schwieriger erweisen.
Das Opti-Pfingstfestival wird vom Seglerhaus am Wannsee (WSaW) und dem Potsdamer Yacht Club (PYC) gemeinsam ausgerichtet. Die Veranstaltung fand traditionsgemäß über das Pfingstwochenende auf dem Wannsee statt und bot an drei Wettkampftagen anspruchsvolle Bedingungen für die Teilnehmenden.
Tag 1: Am ersten Wettfahrttag konnte aufgrund der wechselhaften, strak drehenden Windverhältnisse nur ein Lauf gesegelt werden. Nach zahlreichen Startversuchen und Abbrüchen bemerkte ein Jury-Boot eine aufziehende Gewitterfront. Die Regattaleitung zeigte AP über H und ließ uns in die Schlepps gehen.
Ich war als einziger meiner Trainingsgruppe und ohne Betreuung angereist. Glücklicherweise wurde ich von einem Schlepp mitgenommen und bis vor meinem Hafen gebracht. Ein Tonnenboot des PYC hat mich dann noch die restliche Strecke bis zur Slippbahn begleitet. Beeindruckend, wie schnell der Wannsee leer und alle Optis an Land waren.
Tag 2: Am zweiten Tag konnten drei Läufe gesegelt werden. Der Wind frischte im Tagesverlauf immer weiter auf. Während der ersten beiden Rennen herrschten gute Bedingungen mit stabilem Wind. Im dritten Lauf lag dann der Grundwind bei über 30 Knoten. Nachdem alle Segler die nicht aufgegeben haben durchs Ziel gefahren sind und sich in einer kleinen Bucht an die Motorboote gelegt hatten, sorgte die Wettfahrtleitung dafür, dass das dritte Rennen auch das Letzte blieb.
Jetzt blieb nur noch die Frage, wie komme ich rein? Um mein Segel zu schonen, hatte ich es bereits abgebaut und um den Baum gewickelt. Stefano vom Bayrischen Yacht Club (BYC) hat mich dann freundlicherweise direkt mit in den Hafen genommen und nachdem alle sicher an Land waren sogar noch mein Rigg geliefert. Dafür noch einmal vielen Dank Stefano!
Tag 3: Am letzten Tag konnten dann wie geplant vier weitere Läufe gesegelt werden. Die Bedingungen blieben aber drehig und von viel bis wenig Wind war alles dabei.
Auch für mich hat die Regatta alles im Angebot gehabt. Im ersten Lauf gab es direkt einen UFD.
Nachdem die Sache mit dem Streicher aber nun geklärt war, bin ich die Läufe an den Tagen zwei und drei mit konzentrierter Gelassenheit angegangen.
Den vierten Lauf und seine Starkwindbedingungen konnte ich nur zu Ende bringen, indem ich auf der Zielkreuz das Schwert deutlich nach oben gezogen habe. Dennoch schoss ich immer wieder in den Wind und trieb am Ende halbwind durchs Ziel. Drama pur. Über den 11. Platz in diesem Lauf habe ich mich besonders gefreut. Danke an meinen Trainer George vom Team West, der über Christi Himmelfahrt viel mit uns unter ähnlichen Bedingungen trainiert hatte. George, es hat genutzt! Am Ende des zweiten Tages war ich im Tableau auf den 4. Platz geklettert. Die Abstände zu den Plätzen vor und hinter mir waren groß. Es sollten aber am Montag noch vier Läufe gesegelt werden. Mit dem Gedanken, dass mit Glück noch etwas mehr drin sein könnte, ging ich ins Bett.

Der Wettfahrtleiter Carsten Hanisch mit Niklas Pape (1. Platz) und Lars Rohde (3. Platz)
In den letzten vier Läufen konnte ich mich tatsächlich noch auf den dritten Platz verbessern. Die Freude über die Platzierung auf dem Treppchen machte den unvermeidlichen Pinguin Preis dann auch fast wieder wett.
Berlin, es war wieder schön und wir kommen gerne wieder. Die Fairness auf dem Wasser und die Gastfreundschaft an Land sind immer wieder beeindruckend. Die Wettfahrtleitung des PYC hat alles gegeben, um aus den schwierigen Bedingungen noch 8 Wertungsläufe zu schmieden und eine sichere Veranstaltung durchzuführen.
An dieser Stelle auch noch einmal herzlichen Dank an den BSV 1907 für die freundliche Unterbringung. Ihr seid ein toller Verein!
Und dann noch schnell das Boot gepackt, den Anhänger angehängt, auf die A2 und nach ein paar Kilometern an der Veltins Arena wieder links ab … .“
Lars Rohde (GER 2036)